Kopfzeile

Inhalt

15. Oktober 2024
Ein Blick hinter die Kulissen der Schweizer Armee!
Am 15. Oktober 2024 besuchten die Schülerinnen und Schüler der 2. Stufe der Sekundarschule Utenberg die Kaserne Emmen. Der Besuch bot nicht nur spannende Einblicke in die Aufgaben der Armee, sondern regte auch zu wichtigen Reflexionen über die Rolle der Schweiz in internationalen Konflikten an. In einer abwechslungsreichen Mischung aus Theorie, praktischen Posten und eindrucksvollen Begegnungen erhielten die Jugendlichen einen unvergesslichen Einblick in das Militär – inklusive einer kritischen Auseinandersetzung im schulischen Unterricht.

Ein unvergesslicher Tag in der Kaserne Emmen: Die 2. Stufe der Sekundarschule Utenberg auf Entdeckungsreise

Am frühen Morgen des 15. Oktober 2024 versammelten sich die Schülerinnen und Schüler der 2. Stufe der Sekundarschule Utenberg vor der Turnhalle des Schulhauses. Das Wetter war kühl, doch die Aufregung in der Luft war spürbar. Heute stand ein besonderes Erlebnis auf dem Programm: Ein Besuch in der Kaserne Emmen, organisiert von der Schule in Zusammenarbeit mit der Schweizer Armee - genauer gesagt der Kaserne Emmen. Die Erwartungen waren hoch – ein Tag voller neuer Erfahrungen und spannender Einblicke in die Welt des Militärs, dem grössten Arbeitgeber in der Schweiz, wartete auf uns.

 

Eine unkomplizierte Anreise dank tatkräftiger Unterstützung

Dank der hervorragenden Organisation der Verkehrsbetriebe Luzern (vbl) und der Auto AG Rothenburg verlief die Anreise zur Kaserne reibungslos - vielen Dank für die gute Zusammenarbeit. Der Bus schlängelte sich durch die morgendliche Landschaft, und mit jedem Kilometer stieg die Vorfreude.

Bereits kurz vor 08:30 Uhr erreichten wir die Kaserne Emmen, wo uns die Wacht erwartete. Ein strahlender Morgenhimmel und der klare Herbstduft verliehen dem Tag eine besondere Atmosphäre. Dort angekommen, wurden wir vom Oberst i Gst Menoud empfangen, der uns mit einem freundlichen Lächeln und festem Händedruck begrüsste.

 

Begrüssung und Einführung durch Oberst i Gst Menoud

Oberst i Gst Menoud, ein erfahrener Berufsoffizier, führte uns in die Welt der Schweizer Armee ein. In einem kurzen theoretischen Teil gab er uns einen Überblick über die Aufgaben und Relevanz der bodengestützten Luftverteidigung. Durch spannende Bilder und Videos, die verschiedene Einsätze und Übungen der Armee zeigten, erhielten die Schülerinnen und Schüler einen ersten Eindruck davon, wie wichtig die Verteidigung des Luftraums für die Schweiz ist. 

Nach der theoretischen Einführung war die Neugier geweckt, und die Schülerinnen und Schüler konnten es kaum erwarten, die verschiedenen Posten zu durchlaufen, die das Militär für uns vorbereitet hatte.

Posten 1: Fahrzeuge zum Anfassen nah

Der erste Posten war für viele das absolute Highlight des Tages: die Militärfahrzeuge. Die Schülerinnen und Schüler durften die Fahrzeuge der Schweizer Armee aus nächster Nähe betrachten. Der imposante MB G, der robuste Duro und der mächtige 4x4 LKW beeindruckten nicht nur durch ihre Grösse, sondern auch durch die technischen Details. Einige Schülerinnen und Schüler nutzten die Gelegenheit, sich hinter das Steuer des MB G zu setzen, während andere sich für den Motor interessierten, der bei einem der Fahrzeuge sichtbar war. „Ich hätte nie gedacht, dass die Motoren so riesig sind“, staunte ein Schüler, während er sich über die Technik informieren liess. Andere schauten sich das Innere der Fahrzeuge an und stellten sich vor, wie es wohl wäre, in einem Einsatz unterwegs zu sein.

Posten 2: Ausrüstung eines Soldaten – Einblicke in den Alltag

Am zweiten Posten wurde es praktisch: Die Schülerinnen und Schüler bekamen die Gelegenheit, die Ausrüstung eines Soldaten zu begutachten und sogar selbst anzuprobieren. Vom Helm über die Schutzweste bis hin zur Uniform – alles durfte genau unter die Lupe genommen werden. Einige Schülerinnen und Schüler zogen mutig die Schutzweste und den Kampfrucksack an und konnten sich so einen Eindruck davon verschaffen, wie schwer die Ausrüstung tatsächlich ist. „Ich habe das Gefühl, ich könnte damit kaum laufen“, sagte eine Schülerin lachend, während sie den schweren Helm abnahm.

Auch das Sturmgewehr 90 (Stgw 90) wurde präsentiert, wobei Wachtmeister Weber darauf hinwies, dass dieses für die Demonstration neutralisiert sei. Die Schülerinnen und Schüler durften das Gewehr aus der Nähe betrachten, was für viele eine spannende, aber auch nachdenkliche Erfahrung war. „Es ist seltsam, ein echtes Gewehr in den Händen zu halten. Das bringt mich wirklich zum Nachdenken über Krieg und Gewalt“, kommentierte ein Schüler nachdenklich.

 

Posten 3: Das Leben eines Soldaten – Ein Blick hinter die Kulissen

Am dritten Posten ging es um den Alltag eines Soldaten in der Kaserne. Die Schülerinnen und Schüler wurden durch die Schlafunterkünfte geführt und bekamen einen Eindruck davon, wie das Leben in der Kaserne aussieht. Besonders die spartanische Einrichtung der Unterkünfte sorgte für erstaunte Blicke. „Das ist ganz schön einfach hier, gar nicht wie zu Hause“, bemerkte eine Schülerin. „Aber wahrscheinlich ist das auch notwendig, wenn man so viel Zeit draussen im Einsatz verbringt."

Fotos von Übungen und dem Esssaal ergänzten die Eindrücke und rundeten das Bild ab. Einige Schülerinnen und Schüler stellten Fragen zum Tagesablauf eines Soldaten, andere wollten wissen, wie es ist, mehrere Wochen am Stück im Feld zu verbringen.

 

Zwischenstopp: Militärguetzli und Schoggi als Stärkung

Nach den ersten beiden Posten war es Zeit für eine kurze Pause. Die Schülerinnen und Schüler erhielten eine Zwischenverpflegung, die aus Schokolade und den berühmten Militärguetzli bestand. Diese besondere Stärkung sorgte für Begeisterung.

 

Posten 4: Feuerleitgerät und Geschütz – Technik zum Anfassen

Am letzten Posten ging es um die beeindruckenden technischen Geräte, die in der Schweizer Armee zum Einsatz kommen. Das Feuerleitgerät und das Geschütz standen bereit zur Besichtigung. Die Schülerinnen und Schüler durften die Geräte aus nächster Nähe betrachten und sich sogar an die Bedienung des Geschützes setzen – natürlich unter strenger Aufsicht. Ein Schüler, der das Geschütz steuern durfte, strahlte über beide Ohren: „Das fühlt sich an wie in einem Videospiel, nur in echt!“ Der Unterschied zwischen digitaler Fiktion und der Realität wurde hier jedoch vielen schnell klar.

Reflexion im Unterricht: Eine kritische Auseinandersetzung

Zurück in der Schule werden wir in den kommenden Wochen die im Besuch gewonnenen Eindrücke und Erfahrungen weiter vertiefen. Uns ist bewusst, dass die Armee oft eine sehr einseitige Sicht auf ihre Rolle und Relevanz vermittelt. Daher werden wir im Unterricht auch die kritischen Aspekte besprechen, um den Schülerinnen und Schülern eine ausgewogene und reflektierte Sichtweise zu ermöglichen. Themen wie der Umgang mit Konflikten, der Einsatz von Waffen und die Rolle der Schweiz in internationalen Konflikten werden dabei eine zentrale Rolle spielen.

Dieser Besuch in der Kaserne Emmen hat uns nicht nur einen spannenden Einblick in die Welt des Militärs gewährt, sondern auch wichtige Denkanstösse gegeben, die wir im Unterricht weiter verfolgen werden.

Ein grosser Dank geht an alle Beteiligten der Kaserne Emmen, die diesen Tag ermöglicht haben - namentlich Oberst i Gst Menoud, Leutnant Schenk und Soldat Haas.

Hier finden Sie weitere Impressionen des Besuchstages.

Besuchstag der Kaserne Emmen